Vogelmortalität an Windparks in Frankreich: Studie der LPO

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Der französische Vogelschutzverband LPO hat im Juni 2017 eine Studie veröffentlicht, in der die Ergebnisse von  Totfundkontrollen in 142 Windparks zusammengefasst sind. Hier kann die Studie heruntergeladen werden; hier die Pressemitteilung der LPO dazu. (Eine englische Übersetzung gibt es m.W. nicht.)

Bei über 35.000 Kontrollgängen wurden 803 Vogelkadaver gefunden. Wintergoldhähnchen (117) und Mauersegler (108) führen mit deutlichem Abstand die Opferliste an, gefolgt von Turmfalke (76), Lachmöwe (65), Feldlerche (60) und Mäusebussard (56). Die 17 toten Rotmilane waren vermutlich sämtlich Durchzügler.

Die tatsächliche Anzahl getöteter Vögel in den untersuchten Windparks schätzt die LPO auf etwa 7 pro Windrad und Jahr, wobei Schwankungsbreite und Unsicherheit relativ hoch sind. Eine Hochrechung auf ganz Frankreich ist nur bedingt möglich, weil Daten nur von etwa 1,4% der insgesamt 5.760 installierten Windräder (Stand 12/2016) vorlagen.

Seit 2013 sind in Frankreich Windparkbetreiber verpflichtet, innerhalb von 3 bzw. 10 Jahren nach Inbetriebnahme systematische Totfundkontrollen durchzuführen. Eine gewaltige Menge an Daten wird so zusammengetragen, die leider zum großen Teil in irgendwelchen Schubladen schlummert. Zudem finden die Erfassungen nicht nach einer einheitlichen Methodik statt; dies erschwert belastbare Auswertungen.